Ob Prothetik, Orthetik, Reha-Technik oder Rehabilitation – interdisziplinär wie die Referententeams gestaltet sich auch die Besucherklientel der rein digitalen OTWorld.connect. Ein Großteil der Veranstaltungen zielt auf das gesamte Versorgungsteam ab. Andere Teilnehmer berichten aus der Praxis für die Praxis von Technikern, dienen der Fortbildung von Gesellen oder richten sich speziell an Inhaber oder Leiter von Werkstätten und Sanitätshäusern.
Hilfsmittelversorgung für Teamplayer
Insbesondere Formate wie die „Keynotes“, „Interdisziplinäre Leuchttürme weltweit“, „Satelliten-Symposien“ oder „Symposien“ richten sich an das gesamte Versorgungsteam – vom Techniker, ob Meister oder Geselle, über den Sanitätshausinhaber oder Ingenieur bis hin zum Mediziner. Die Themenbandbreite reicht dabei von der Keynote zur Zukunft des Gesundheitswesens über Keynote und Symposium zu deutschen und US-amerikanischen interdisziplinären Versorgungsansätzen mit Prothesen und Orthesen bei oberen oder unteren Extremitäten bis hin zu gemeinsamen Ansätzen bei der chirurgischen und konservativen Versorgung durch Mediziner, Orthopädie-Techniker und/oder Orthopädie-Schuhtechniker. Beispielhaft zeigen Experten in Symposien zur kindlichen Wachstumslenkung an der Wirbelsäule, kindlicher Neuroorthopädie oder Erkrankungen rund um das Sprunggelenk, wie gemeinsame Versorgungsansätze gelingen können.
Die Zukunft der klinischen und technischen Funktionsprüfung von Orthesen und Prothesen stellen Experten in einem interaktiven Format zur Diskussion. Des Weiteren haben die Symposien „Auswirkungen neuer Technologien im Bereich Prothetik und Mikrochirurgie auf die Versorgung Amputierter“, „Digitalisierung, Evidenz und ein deutsches Medizinisches Register für die Versorgung Amputierter“ und das Satelliten-Symposium zu „Assessments, Dokumentation und klinische Wissenschaft für Forschung neben der Routineversorgung“ die Zukunft im Blick.
Wegweisende Kooperationen
In Kooperation mit der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin e. V. (GOTS) findet ein Symposium zur Rehabilitation im Sport statt. Es zeigt anhand der Versorgung von vorderen Kreuzbandrissen gelungene Rehabilitationskonzepte und geht auf die Rehabilitation im Behindertensport ein. Um Robotersysteme und Orthesen in der Rehabilitation dreht sich das Symposium der erstmals parallel stattfindenden TAR Conference „Rehabilitation Robotics ans Orthotics“. Andere Symposien der TAR Conference berichten über die Möglichkeit der „Targeted Muscle Reinnervation (TMR) – eines selektiven Nerventransfers zur Steuerung von Prothesen, der Mensch-Technik-Interaktion im Allgemeinen und der Versorgung mit bionischen Handprothesen im Speziellen. TMR spielt auch beim Symposium zur Osseointegration eine große Rolle.
Wie Teilhabe, Barrierefreiheit und Inklusion derzeit in Deutschland aussehen und wie sie zu verbessern sind, schildert Aktivist Raúl Aguayo-Krauthausen in seiner Keynote anhand des Projektes #BarrierenBrechen.
Aus der Praxis für die Praxis: Techniker im Austausch
Von und für Techniker laden die Formate „Wie wird versorgt“, „Symposium“ und „Interaktives Format“ zum Austausch über Qualitätsstandards und ‑sicherung sowie Digitalisierung und Ausbildungsstandards in der Hilfsmittelversorgung ein.
So zeigt der Verein zur Qualitätssicherung in der Armprothetik (VQSA) anhand der „Oberen Extremität – Armprothetik“ wie versorgt wird. Ein interaktiver Workshop mit einem Patienten beleuchtet hingegen den „Qualitätsstandard Prothetik untere Extremität“. In einem Symposium stellen Experten digitale Konzepte aus der Praxis für die Praxis vor und das interaktive Format „Digitales Design in der Orthopädie-Technik /Orthopädie-Schuhtechnik“ lädt zum Mitmachen ein.
Wie weit die Implementierung der im September 2018 verabschiedeten Ausbildungsstandards der International Society for Prosthetics and Orthotics (ISPO) gediehen ist, erfahren Teilnehmer im interaktiven Format „Ausbildungsstandards“.
Praktische Wissensvermittlung
Täglich können sich insbesondere Gesellen in Kursen und Werkstattgesprächen fortbilden. Die Werkstattgespräche zur Prothesen‑, Sitzschalen- und Orthesenversorgung vermitteln jeweils praktisches Wissen zu den Trends gestern, heute, morgen. Speziell auf die Orthesenversorgung bei neurogener Skoliose geht das gleichnamige Werkstattgespräch ein.
Die einstündigen Kurse vertiefen Kenntnisse zur funktionellen Therapie des Fußes nach dem Spiraldynamik-Konzept, der Wunddeckung und Anforderung an die prothetische Versorgung sowie zu digitaler Formerfassung. In Kooperation mit der Fortbildungsvereinigung für Orthopädie-Technik e. V. (FOT) findet zudem ein Kurs zur digitalen und damit papierlosen Werkstatt statt.
Branchenpolitik im Gespräch
Die Corona-Pandemie beschäftigt Hilfsmittelversorger nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Welche Ideen bringt der Blick über die Grenze – wie sieht die globale Perspektive auf die gegenwärtigen Herausforderungen aus? Verschärft die Medical Device Regulation (MDR) die Situation? Hält die Hilfsmittelbranche ohne Schutzschirm durch? Wird die Branche in Deutschland als #systemrelevant wahrgenommen – und welche Leistungen sind dafür gefordert? Wie geht’s der Branche? Was sagen Zahlen, Daten und Fakten? Diese Fragen stehen daher im Mittelpunkt der branchenpolitischen Podiumsdiskussionen, die nicht nur für Inhaber und Geschäftsführer von Betrieben und Sanitätshäusern von Interesse sind. Hochkarätig besetzt, versprechen die Podien Antworten auf die drängenden Zukunftsfragen der gesamten Hilfsmittelbranche.
Vertiefende Informationen erhalten alle Besucher zusätzlich in den frei eingereichten Vorträgen bzw. in den ePoster-Ausstellungen zu den Themen: Rehabilitation, Prothetik, Orthetik, Reha-Technik und Biomechanik.
Das komplette Programm ist abrufbar unter ot-world.com.
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