Doch woher sollen diese Fachkräfte kommen und wissen die Mitarbeitenden in den Betrieben eigentlich über die Karrieremöglichkeiten in ihrem eigenen Fach Bescheid? Um diese Fragen zu klären, veranstaltet der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik (BIV-OT) für Mitgliedsbetriebe der Innungen einen BIV-direkt-Talk unter dem Motto „Mehr Fachkräfte braucht das Land“ und hofft, dass auch viele interessierte junge Mitarbeitende die Möglichkeit bekommen, am 12. September, 16 bis 17:30 Uhr, an dem Talk teilzunehmen. Denn die Gäste der Talkrunde können aus erster Hand berichten, welche verschiedenen Wege beispielsweise nach der Ausbildung offenstehen.
Meister ihres Fachs sind Luzie Hoppe und Lars Grun. Hoppe ist 25 Jahre alt und beim Sanitätshaus Schock in Dortmund tätig mit dem Schwerpunkt in der Versorgung auf Kinder-Orthopädietechnik. Auf die Ausbildung zur Orthopädietechnikerin wurde sie aufmerksam, weil ein ehemaliger Mitschüler von der Ausbildung schwärmte. Daraufhin absolvierte sie ein mehrtägiges Praktikum und begann im Jahr 2019 ihre Ausbildung. Schon im Januar 2021 legte sie ihre Gesellenprüfung ab, welche sie mit der vollen Punktzahl bestand. Wegen ihrer guten Leistungen wurde ihr ein Stipendium angeboten und so kann sie sich seit März 2024 Orthopädietechnik-Meisterin nennen. Bei der OTWorld 2024 hielt sie Vorträge zum Thema „Strategien für einen erfüllten Arbeitsalltag“.
Lars Grun ist seit März 2020 Vorstandsmitglied des BIV-OT. Im Oktober 2020 hat er den Vorsitz im Berufsbildungsausschuss übernommen. Im März 2020 wurde Grun zum stellvertretenden Obermeister der Landesinnung Hessen für Orthopädie-Technik gewählt. Seit 2016 vertritt er die Landesinnung Hessen als Delegierter im BIV-OT. Seinen Meisterabschluss als Orthopädietechniker erhielt er 2008; bereits zwei Jahre zuvor hatte er die Funktion des geschäftsführenden Gesellschafters im Sanitätshaus Schreiber und Ebert mit vier Filialen übernommen.
Dritte Teilnehmende der Talkrunde ist Eva Jungbluth. Die 26-Jährige ist ein Paradebeispiel dafür, wie die Orthopädie-Technik als Arbeitsumfeld „entdeckt“ werden kann. Jungbluth arbeitet seit zwei Jahren bei der Rahm GmbH als Konstrukteurin mit Schwerpunkt Handorthesen. Sie war 2021 eine der ersten Absolventinnen des Masterstudiengangs Orthopädie- und Rehabilitationstechnik der Bundesfachschule für Orthopädie-Technik e. V. (Bufa) und Fachhochschule (FH) Dortmund, den sie ihrem Bachelorstudium in Medizintechnik an der FH Aachen anschloss. Schon ihre Bachelorarbeit schrieb sie bei ihrem jetzigen Arbeitgeber, den sie auf der OTWorld 2018 kennengelernt hatte. Vor ihrem Studium habe sie noch nie etwas von Orthopädie-Technik gehört, sagt sie und zeigt damit, wie wichtig es ist, das Fach noch intensiver als attraktiven Betätigungsbereich zu positionieren.
Während des Talks haben die Zuschauer:innen die Möglichkeit, Fragen zu stellen und so noch mehr Einblicke in die Karrierewege in der OT zu erhalten. Die Mitarbeitenden der Innungsbetriebe können sich im Internet für den BIV-direkt-Talk anmelden.
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