Was schätzen Sie an Ihren Freundinnen und Freunden am meisten?
Frank Braatz:Verlässlichkeit, Ehrlichkeit und die Fähigkeit, auch in schwierigen Situationen gemeinsam zu wachsen. Familie und die Freunde sind für mich die wichtigsten Dinge im Leben.
Welchen Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Die Fehler, die aus ehrlicher Motivation entstehen und zu nachhaltigem Lernen führen. Entscheidend ist für mich, aus Irrtümern neue Wege ableiten zu können.
Ihre größte Leidenschaft?
Die Verbindung praktischer und wissenschaftlicher Ansätze – insbesondere im Bereich der Medizintechnik und Orthobionik. Am meisten motiviert mich die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen, um gemeinsam
innovative Lösungen für reale Probleme zu entwickeln.
Ihr Motto?
„Wer die Vergangenheit nicht kennt, versteht die Gegenwart nicht.“ Fortschritt beruht auf dem Verständnis historischer Zusammenhänge, auch in Wissenschaft und Medizin.
Was ist für Sie die wichtigste Erfindung der vergangenen 100 Jahre?
Für mich ist die wichtigste Entwicklung die Etablierung der interdisziplinären Zusammenarbeit. Nur durch das Zusammenwirken von Medizin, Technik und Informatik konnten zahlreiche Fortschritte erzielt werden; jedes einzelne Element wirkt dabei wie ein Teil eines großen Puzzles.
Wen möchten Sie persönlich einmal kennenlernen?
Friedrich Wilhelm Christian Carl Ferdinand von Humboldt, ein preußischer Gelehrter, Schriftsteller und Staatsmann, der als Bildungsreformer die Neuorganisation des Bildungswesens im Geiste des Neuhumanismus initiierte und das nach ihm benannte humboldtsche Bildungsideal prägte. Besonders beeindruckt mich sein Engagement für ganzheitliche Bildung und sein Einfluss auf die Gründung der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin (spätere Humboldt-Universität).
Was würden Sie tun, wenn Sie Bundeskanzler wären?
Ich würde das Gesundheitssystem grundlegend reformieren und Strukturen patientenorientiert und nachhaltig ausgestalten. Besonders wichtig sind mir eine stärkere Verzahnung von Wissenschaft, Versorgung und digitaler
Innovation sowie eine deutliche Wertschätzung der Beschäftigten im Gesundheitswesen.
Welche drei Gegenstände nehmen Sie mit auf eine einsame Insel und warum?
Ein Notizbuch zum Festhalten von Beobachtungen und Ideen, ein Schweizer Taschenmesser wegen seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und eine Solarlampe, um auch nach Sonnenuntergang Orientierung zu haben.
Was bedeutet für Sie Glück?
Glück bedeutet Freiheit und die Möglichkeit, gemeinsame Zeit mit Familie und Freunden im eigenen Garten zu verbringen – die perfekte Kombination aus Natur, Gemeinschaft und innerer Ruhe.
Würden Sie eher in die Vergangenheit oder in die Zukunft reisen – und warum?
Ich würde eindeutig in die Vergangenheit reisen, denn wer die Vergangenheit nicht kennt, versteht die Gegenwart nicht. Historisches Wissen und Erfahrung sind Grundlage für fundierte Entscheidungen in der Gegenwart.
Wenn Sie für einen Tag jemand anderes sein könnten – wer wäre das und warum würden Sie sich für diese Person entscheiden?
Für einen Tag wäre ich gerne Elon Musk – um hinter die Kulissen eines visionären Unternehmers zu blicken, dessen Ideen und Vorgehen ganze Branchen und Zukunftsmärkte prägen. Es wäre faszinierend, dessen Perspektiven und Entscheidungsprozesse aus erster Hand zu erleben.
Prof. Dr. Frank Braatz ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Physikalische und Rehabilitative Medizin und führt die Zusatzbezeichnung Kinderorthopädie. Er ist Leiter des Bereichs Technische Orthopädie/Orthobionik an der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie der Universitätsmedizin Göttingen und bekleidet eine Professur für Medizinische Orthobionik am Gesundheitscampus Göttingen. Braatz ist Gründungs- und Vorstandsmitglied der Vereinigung Technische Orthopädie (VTO).
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