Auf welche Fördermöglichkeiten Inhaber:innen zurückgreifen können, darüber informiert eine neue Seminarreihe der Confairmed GmbH. Am Dienstag, den 12. November, steht mit „E‑Verordnung mit Fördergeldern: Wie Sie die Umstellung kosteneffizient meistern“ das zweite von drei Seminaren an. Wie sich die Teilnehmenden darauf vorbereiten können und wie viel Betriebe tatsächlich sparen können, verrät Referentin Dipl.-Kffr. Kerstin Meyer-Leive im Gespräch mit der OT-Redaktion.
OT: Ab 1. Juli 2027 wird die Elektronische Verordnung (kurz E‑Verordnung) für Hilfsmittel für alle Versorger verpflichtend. Welchen finanziellen Aufwand müssen die Betriebe nach aktuellem Stand betreiben, um die Anforderungen zu erfüllen?
Kerstin Meyer-Leive: Die Unternehmen müssen sicherstellen, dass das E‑Rezept mit den entsprechenden Geräten eingelesen und somit auch abgerechnet werden kann. Der Aufwand hängt dabei unter anderem vom Stand der Digitalisierung des Unternehmens ab und lässt sich nicht allgemein beziffern. Die meisten Anbieter von ERP-Systemen bieten Lösungen an, die sowohl mobil als auch vor Ort einsetzbar sind. Grundsätzlich sind die mobilen Lösungen jedoch (noch) nicht so weit wie die stationären, sodass das Einlesen zum Beispiel im Krankenhaus oder im Pflegeheim nicht ohne Weiteres möglich ist. Hinzu kommt die Größe des Unternehmens: Bei mehreren Standorten und (Vertriebs-)Mitarbeitern fallen entsprechend höhere Kosten an.
OT: Welche Kosten lassen sich dank Förderung abmildern und gibt es Voraussetzungen, die die Betriebe erfüllen müssen, um davon profitieren zu können?
Meyer-Leive: Grundsätzlich lassen sich die Kosten durch Förderprogramme gut abmildern. Diese Programme sind jedoch regional so verschieden, dass man keine allgemeingültige Aussage treffen kann. Nicht rückzahlbare Zuschüsse von 15 bis 80 Prozent sind möglich, diese hängen von der Größe des Unternehmens und dem Standort ab. Geprüft wird außerdem, ob es sich um einen Unternehmensverbund handelt. Am höchsten gefördert werden grundsätzlich kleine und mittelständische Unternehmen (KMU). Je größer ein Unternehmen ist, desto weniger Förderungen erhält es in der Regel.
OT: Mit Blick auf das Seminar: Welche Fragen sollten sich die Teilnehmenden im Vorfeld stellen, um gut vorbereitet zu sein?
Meyer-Leive: Habe ich bereits Förderungen in Anspruch genommen? Wenn ja, welche, wann und in welcher Höhe? Zudem sollten die Teilnehmer im Vorfeld überlegen: Wie groß ist mein Unternehmen? Dazu sollten die Anzahl der Mitarbeiter, der Umsatz und gegebenenfalls die Bilanzsumme ermittelt werden. Bei den Mitarbeitern ist die sogenannte Vollzeitäquivalente (VZÄ) entscheidend, also die Anzahl der Beschäftigten umgerechnet auf Vollzeitstellen.
Die Fragen stellte Pia Engelbrecht.
Zur Person
Kerstin Meyer-Leive ist Geschäftsführerin der Unternehmens- und Fördermittelberatung „Projektplan Venture Consult GmbH“ mit Sitz in Osnabrück. Ihr Team berät kleine und mittelständische Unternehmen zu Themen wie Digitalisierung und Prozessoptimierung, Nachfolge, Personal- und Organisationsentwicklung sowie zu Förderprogrammen. Meyer-Leive hat Betriebswirtschaftslehre an der Universität Münster studiert und war sowohl in Konzernen, wie AEG oder Contitech, als auch in mittelständischen Unternehmen tätig.
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