Außerdem gewährte die Ergotherapeutin Helena Layzell einen Einblick in ihren Arbeitsalltag. Der Abschluss der Veranstaltung gehörte der Kommunikationstrainerin Marie-Theres Braun, die sich mit dem Umgang mit schwierigen Patient:innen beschäftigte.
„Ich kann keine Treppe mehr benutzen, ohne die Knickfüße der Personen vor mir zu analysieren“, stieg Fußchirurg Dr. med. Thomas Jurda vom Lubinus Clinicum in Kiel in seinen Vortrag ein. Er informierte über Fehlstellungen des unteren Sprunggelenks, stellte verschiedene OP-Techniken vor, gab Tipps zur Platzierung der Schrauben bei der Operation und ließ die Runde an einem Fallbeispiel teilhaben. Dr. med. Boris Wesseler vom Ev. Diakonissenkrankenhaus in Leipzig nahm den Umgang mit Syndesmosenverletzungen in den Fokus. Er hob die dynamische Durchleuchtung als bestes diagnostisches Mittel hervor und klärte über Therapiemethoden auf. Als Arzt bzw. Ärztin müsse man „hellhörig werden, wenn beim Patienten das Gefühl einer Syndesmoseninstabilität nicht besser wird“, betonte er. Sonst würde die Gefahr einer chronischen Instabilität sowie einer fortschreitenden Arthrose bestehen.
Dr. med. Knut Jägersberg wechselte im Anschluss thematisch vom Sprunggelenk zur Hand, informierte über arthroskopische Diagnostik- und Operationsmöglichkeiten und zeigte die unterschiedlichen Zugänge für die Operation auf. Anhand von Kameraaufnahmen aus durchgeführten Operationen bot er nach einer Schilderung des Setups und Aufbaus seines OP-Saals einen Einblick in die filigrane Vorgehensweise der Arthroskopie.
Videomaterial nutzte auch Helena Layzell, um über die Notwendigkeit von Ergotherapie aufzuklären und um zu zeigen, wie sie die ärztliche Versorgung im Aktivbereich unterstützt und Patientenaufklärung betreibt. „Nur durch den Austausch zwischen Arzt, Sanitätsfachhandel und Ergotherapie kann der Patient bestmöglich versorgt und erfolgreich behandelt werden“, machte Layzell deutlich.
Hat sich der Umgang mit den Patient:innen in den vergangenen drei Jahren verschlechtert? Auf diese Frage bekam Kommunikationstrainerin Marie-Theres Braun ein mehrheitliches Ja. So sei durch Corona der persönliche Umgang so eingeschränkt worden, dass sich „Frust und Missmut regelrecht angestaut hätten“, war es aus dem Feld der Teilnehmenden zu hören. Viele würden diese Gefühle dann bis in die Arztpraxis tragen, um sie dort abzuladen. Wie lassen sich solche problematischen Situationen auflösen? Dazu präsentierte Braun praktische Übungen und machte deutlich, welche Rolle Körpersprache, dem Gefühl gehört zu werden sowie dem Ansprechen von Emotionen zukommt.
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