Den Investmentbanken BNP Paribas, Deutsche Bank und Goldman Sachs fällt dabei die Aufgabe zu, den Börsengang federführend zu organisieren. Die angestrebten Bruttoerlöse von 100 Millionen Euro aus der Platzierung neuer Aktien im Rahmen einer Kapitalerhöhung sollen dem Unternehmen nach eigenen Angaben zusätzliche finanzielle Flexibilität verschaffen, um Verbindlichkeiten aus Incentive-Programmen zu begleichen, zukünftige Technologieinvestitionen zu finanzieren und Chancen in den Bereichen Produkte & Komponenten sowie Patientenversorgung durch gezielte Übernahmen zu verfolgen.
„Ottobock steht seit jeher für Innovation, Verantwortung und langfristiges Denken. Als ein seit über einem Jahrhundert familiengeführtes Unternehmen haben wir ein Geschäftsmodell aufgebaut, das hochmoderne medizintechnische Lösungen mit starkem Engagement verbindet, um Menschen zu unterstützen, ihre Bewegungsfreiheit zu erhalten oder wiederzuerlangen. Der geplante Börsengang ist ein wichtiger Meilenstein auf unserem Weg und gibt uns zusätzliche strategische und finanzielle Flexibilität. Als Mehrheitsaktionär ist die Familie auch weiterhin fest entschlossen, das globale Team von Ottobock darin zu unterstützen, die großartigen Chancen zu nutzen, die vor uns liegen“, erklärte Prof. Hans Georg Näder, Gründerenkel und Vorsitzender des Verwaltungsrats von Ottobock, zum geplanten Börsengang.
Weiteres Wachstum angestrebt
Bereits 2022 waren Absichten zu einem geplanten Börsengang bekannt geworden, doch aufgrund der Krisen dieser Jahre entschied man sich, die Pläne zunächst einmal aufzuschieben. Bereits im April 2024 erklärte Näder im OT-Interview allerdings, dass ein Börsengang nicht endgültig vom Tisch sei: „Ein Börsengang bleibt jedoch weiterhin das Ziel. Die Grundlagen dafür haben wir geschaffen. Wann es so weit sein wird, werden wir sehen.“ Im Herbst 2025 scheint die Zeit gekommen zu sein. Oliver Jakobi, der als Teil der Neuausrichtig des Unternehmens Mitte 2022 zum CEO berufen wurde und seit mehr als drei Jahrzehnten Teil von Ottobock ist, erklärte nun: „Mit der heutigen Ankündigung beginnt für Ottobock eine neue Phase mit zusätzlichen Wachstumschancen. Wir haben das Unternehmen zu einem globalen MedTech-Champion mit einer skalierbaren Technologieplattform, einer starken Innovationspipeline und weltweitem Patientenzugang transformiert. In einem strukturell resilienten Markt mit hervorragender Wachstumsdynamik haben wir von 2022 bis 2024 ein zweistelliges organisches Umsatzwachstum in unserem Kerngeschäft erzielt und die Margen während der letzten drei Jahre kontinuierlich gesteigert. Der geplante Börsengang wird es Ottobock ermöglichen, noch stärker in neue Technologien zu investieren, seine globale Präsenz auszubauen und weiterhin neue Maßstäbe in Human Bionics zu setzen. Unsere Mission bleibt unverändert: Wir befähigen Menschen, ihre Bewegungsfreiheit zu bewahren oder wiederzuerlangen.“
Im Jahr 2024 erzielte Ottobock im Kerngeschäft einen Gesamtumsatz von 1, 4 Milliarden Euro und vermeldete für das erste Halbjahr 2025 ein Umsatzwachstum von 14,1 Prozent, was einer Steigerung von 760 Millionen Euro zu 666 Millionen Euro im Vorjahr entspricht. Weltweit beschäftigt Ottobock rund 9.300 Mitarbeiter. Arne Kreitz, CFO von Ottobock: „Wir haben einen resilienten und hoch skalierbaren MedTech-Champion mit starkem Umsatz- und Margenwachstum geschaffen. Unsere Erfolgsbilanz zeigt, dass Ottobock durch die Kombination aus Technologieführerschaft, globalem Patientenzugang und einem integrierten, patientenorientierten Versorgungsmodell ideal positioniert ist, um zukünftige Wachstumschancen zu nutzen. Der geplante Börsengang wird uns ermöglichen, unseren Kurs als innovatives, resilientes und margenstarkes Wachstumsunternehmen in einem strukturell wachsenden MedTech-Markt fortzusetzen.“
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