Der DBS-Präsident verzichtet auf eine erneute Kandidatur und macht Platz für eine neue Person an der Spitze des deutschen Spitzenverbands. Diese wurde beim insgesamt 19. Verbandstag des DBS auch gefunden: Hans-Jörg Michels tritt die Nachfolge von Beucher an. Der 63-Jährige ist seit 2013 Präsident des Behinderten-Sportverbands Brandenburg und kennt sich bestens mit den Belangen sportlich aktiver Menschen mit Behinderungen aus.
Große Fußstapfen zu füllen
„Die Fußstapfen, die Friedhelm Julius Beucher hinterlässt, sind sicher tief und groß, aber gerade deshalb freue ich mich sehr auf diese besondere Aufgabe als neuer Präsident des Verbandes. Gemeinsam mit der gesamten DBS-Familie möchte ich den eingeschlagenen Weg tatkräftig fortsetzen und meinen Beitrag leisten, damit das Sporttreiben für Menschen mit Behinderung in Deutschland keine Ausnahme ist, sondern zur Selbstverständlichkeit wird“, sagte der neue Präsident und fügte hinzu: „Uns ist bewusst, dass dafür noch viele Barrieren aus dem Weg geräumt werden müssen. Doch es lohnt sich, gemeinsam zu kämpfen für eine Gesellschaft, in der Teilhabe, Inklusion und Chancengleichheit auch im Sport gelebte Praxis sind. Die Strahlkraft der Paralympics wird uns bei der Erreichung dieser Ziele helfen, umgekehrt profitiert der paralympische Spitzensport von einer breiteren Basis an Menschen mit Behinderung, die nicht nur Sport treiben wollen, sondern auch tatsächlich Sport treiben können.“
An der Seite von Michels, der Rechtsanwalt und ehemaliger Volleyball-Nationalspieler ist, werden Gerhard Janetzky, Dr. Vera Jaron, Dr. Karl Quade und Prof. Roland Thietje als Vizepräsidenten agieren. Neu zum Präsidium gehört Anja Surmann. Sie sammelte unter anderem als Büroleiterin von Hannelore Kraft, ehemalige NRW-Ministerpräsidentin, Erfahrungen in Verwaltung und Politik und ist zudem stellvertretende Vorsitzende des Behinderten- und Rehabilitationssportverbandes NRW. Katja Kliewer komplettiert als Vorsitzende der Deutschen Behindertensportjugend das Präsidium. Neben Beucher scheidet auch Katrin Kunert aus dem Präsidium aus. Sie trat nach acht Jahren Amtszeit nicht noch einmal an.
Künftig werden die Vizepräsidenten keine Ressortverantwortung mehr haben. Dies hängt mit der neuen Struktur des Verbandes zusammen, die in Berlin als Abschluss eines mehrjährigen Prozesses mit knapp 98Prozent der Stimmen beschlossen wurde. Grundlegendste Änderung ist, dass künftig die Verantwortung und Haftung für den DBS verlagert wird – vom ehrenamtlich tätigen Präsidium in einen noch zu besetzenden hauptamtlichen Vorstand. Das Präsidium wird die Rolle eines Aufsichtsrates einnehmen.
Zum Abschluss des Verbandstags wurde es noch einmal feierlich. Die Delegierten wählten Beucher zum Ehrenpräsidenten des DBS. Der 78-Jährige verabschiedete sich von den Delegierten mit den Worten: „Ich sage nicht ‚Tschüss das war’s‘, sondern gehe dahin, wo ihr mich haben wollt und helfe, wo ihr mich braucht. Ihr habt diesen Para-Sport-Bazillus in mich gepflanzt – und ich werde ihn einfach nicht mehr los.“