Ära Beu­cher endet beim DBS

Seit 16 Jahren prägt Friedhelm Julius Beucher die Geschicke des Deutschen Behindertensportverbandes. Doch damit ist jetzt Schluss.

Der DBS-Prä­si­dent ver­zich­tet auf eine erneu­te Kan­di­da­tur und macht Platz für eine neue Per­son an der Spit­ze des deut­schen Spit­zen­ver­bands. Die­se wur­de beim ins­ge­samt 19. Ver­bands­tag des DBS auch gefun­den: Hans-Jörg Michels tritt die Nach­fol­ge von Beu­cher an. Der 63-Jäh­ri­ge ist seit 2013 Prä­si­dent des Behin­der­ten-Sport­ver­bands Bran­den­burg und kennt sich bes­tens mit den Belan­gen sport­lich akti­ver Men­schen mit Behin­de­run­gen aus.

Gro­ße Fuß­stap­fen zu füllen

„Die Fuß­stap­fen, die Fried­helm Juli­us Beu­cher hin­ter­lässt, sind sicher tief und groß, aber gera­de des­halb freue ich mich sehr auf die­se beson­de­re Auf­ga­be als neu­er Prä­si­dent des Ver­ban­des. Gemein­sam mit der gesam­ten DBS-Fami­lie möch­te ich den ein­ge­schla­ge­nen Weg tat­kräf­tig fort­set­zen und mei­nen Bei­trag leis­ten, damit das Sport­trei­ben für Men­schen mit Behin­de­rung in Deutsch­land kei­ne Aus­nah­me ist, son­dern zur Selbst­ver­ständ­lich­keit wird“, sag­te der neue Prä­si­dent und füg­te hin­zu: „Uns ist bewusst, dass dafür noch vie­le Bar­rie­ren aus dem Weg geräumt wer­den müs­sen. Doch es lohnt sich, gemein­sam zu kämp­fen für eine Gesell­schaft, in der Teil­ha­be, Inklu­si­on und Chan­cen­gleich­heit auch im Sport geleb­te Pra­xis sind. Die Strahl­kraft der Para­lym­pics wird uns bei der Errei­chung die­ser Zie­le hel­fen, umge­kehrt pro­fi­tiert der para­lym­pi­sche Spit­zen­sport von einer brei­te­ren Basis an Men­schen mit Behin­de­rung, die nicht nur Sport trei­ben wol­len, son­dern auch tat­säch­lich Sport trei­ben können.“

An der Sei­te von Michels, der Rechts­an­walt und  ehe­ma­li­ger Vol­ley­ball-Natio­nal­spie­ler ist, wer­den Ger­hard Janetz­ky, Dr. Vera Jaron, Dr. Karl Qua­de und Prof. Roland Thiet­je als Vize­prä­si­den­ten agie­ren. Neu zum Prä­si­di­um gehört Anja Sur­mann. Sie sam­mel­te unter ande­rem als Büro­lei­te­rin von Han­ne­lo­re Kraft, ehe­ma­li­ge NRW-Minis­ter­prä­si­den­tin, Erfah­run­gen in Ver­wal­tung und Poli­tik und ist zudem stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de des Behin­der­ten- und Reha­bi­li­ta­ti­ons­sport­ver­ban­des NRW. Kat­ja Klie­wer kom­plet­tiert als Vor­sit­zen­de der Deut­schen Behin­der­ten­sport­ju­gend das Prä­si­di­um. Neben Beu­cher schei­det auch Kat­rin Kun­ert aus dem Prä­si­di­um aus. Sie trat nach acht Jah­ren Amts­zeit nicht noch ein­mal an.

Künf­tig wer­den die Vize­prä­si­den­ten kei­ne Res­sort­ver­ant­wor­tung mehr haben. Dies hängt mit der neu­en Struk­tur des Ver­ban­des zusam­men, die in Ber­lin als Abschluss eines mehr­jäh­ri­gen Pro­zes­ses mit knapp 98Prozent der Stim­men beschlos­sen wur­de. Grundlegendste Ände­rung ist, dass künf­tig die Ver­ant­wor­tung und Haf­tung für den DBS ver­la­gert wird – vom ehrenamtlich täti­gen Prä­si­di­um in einen noch zu beset­zen­den haupt­amt­li­chen Vor­stand. Das Prä­si­di­um wird die Rol­le eines Auf­sichts­ra­tes einnehmen.

Zum Abschluss des Ver­bands­tags wur­de es noch ein­mal fei­er­lich. Die Dele­gier­ten wähl­ten Beu­cher zum Ehren­prä­si­den­ten des DBS. Der 78-Jäh­ri­ge ver­ab­schie­de­te sich von den Dele­gier­ten mit den Wor­ten: „Ich sage nicht ‚Tschüss das war’s‘, son­dern gehe dahin, wo ihr mich haben wollt und hel­fe, wo ihr mich braucht. Ihr habt die­sen Para-Sport-Bazil­lus in mich gepflanzt – und ich wer­de ihn ein­fach nicht mehr los.“

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