Sie setzte sich mit ihrer Arbeit im Bereich Orthetik gegen die 13 weiteren Landessieger und ‑siegerinnen bei der Finalveranstaltung in den Räumen des Bundesfachschule für Orthopädie-Technik (Bufa) in Dortmund durch. Auf Platz zwei landete Kenja Marleen Petersen (Schleswig-Holstein), die den Schwerpunkt Prothetik wählte; Rang drei ging an Elias Wohlrab aus Dresden, Schwerpunkt Reha-Technik.
Dabei stand bei den Finalisten aber nicht so sehr der Wettkampf, sondern das Lernen, Ausprobieren und Entdecken im Vordergrund – und das in einer entspannten Atmosphäre. „Es war wirklich eine sehr angenehme und harmonische Gruppe, die in Dortmund vor allem aber auch diszipliniert an ihren Aufgaben gearbeitet hat. Allerdings wurde, wenn sie gebraucht war, den Kolleginnen und Kollegen stets eine helfende Hand gereicht – beispielsweise beim Tiefziehen. Dadurch war es kein Wettkampf, bei dem die Ellenbogen ausgefahren wurden, sondern es entstand ein Teamgeist, der den Austausch untereinander förderte“, erklärte Lars Grun, Vorstand im Bundesinnungsverband für Orthopäde-Technik (BIV-OT) und dort als Vorsitzender im Berufsbildungsausschuss aktiv. Grun war eigentlich als Repräsentant für die Veranstaltung eingeplant, sprang aber kurzfristig für einen erkrankten Kollegen als Prüfer ein und hatte so tiefe Einblicke in das Geschehen des Wettbewerbs. „Als Prüfer mussten wir manchmal die Teilnehmenden ermahnen, dass sie bei ihren Arbeiten bei dem in der Ausbildung erlernten Verfahren bleiben sollten, statt sich die Methoden bei den anderen Teilnehmenden abzuschauen. Es gibt schließlich bei Versorgungen nicht immer nur einen Weg zum Ziel, auch wenn es natürlich spannend ist, rechts und links zu schauen, wie andere so arbeiten“, so Grun.
Der Leistungswettbewerb firmierte bis 2007 unter dem Namen „Praktischer Leistungswettbewerb der Handwerksjugend – PLW“. Von 2008 bis 2022 hieß er „Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks (PLW – Profis leisten was)“. Und seit Januar 2023 wird der Wettbewerb als „Deutsche Meisterschaft im Handwerk – German Craft Skills“ bezeichnet. Anmelden können sich Junghandwerker, die ihre Gesellenprüfung bzw. Abschlussprüfung in der Zeit vom Winter des Vorjahres bis zum Sommer des Wettbewerbsjahres abgelegt haben sowie zum Zeitpunkt der Gesellen- bzw. Abschlussprüfung nicht älter als 27 Jahre sind, also das 28. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Außerdem müssen die Teilnehmenden im Gesamtergebnis der Gesellenprüfung die Note „gut“ (also 81 Punkte) erreicht haben.
„Die Deutsche Meisterschaft im Handwerk ist eine tolle Gelegenheit für unseren talentierten Berufsnachwuchs, über den Tellerrand der eigenen Ausbildung zu schauen, gleichaltrige Orthopädietechnik-Mechaniker kennenzulernen, sich zu vernetzen und den Blick für das Fach und die Branche zu schärfen. Außerdem ist es natürlich eine außerordentliche Ehre, in Berlin bei der großen Abschlussveranstaltung unser Handwerk beim Schaulaufen der 130 teilnehmenden Gewerke zu vertreten. Man wird für ein Jahr ein Gesicht unserer Branche. Das sollte auch den Betrieben eine Motivation sein, seine Gesellen an die jeweilige Innung zu melden und sie dabei zu unterstützen, an diesem Wettbewerb teilzunehmen. In Zeiten des Fachkräftemangels ist es eine gute Gelegenheit, seinen Berufsnachwuchs prominent in den Mittelpunkt zu stellen“, fordert Lars Grun die Betriebe auf, teilnahmeberechtigte Gesellinnen und Gesellen über den Wettbewerb zu informieren und entsprechend zu melden, damit auch in Zukunft ein starkes Teilnehmerfeld um den Bundessieg konkurriert.
Heiko Cordes
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