Wis­sen­schaft­li­che, sozi­al­po­li­ti­sche und psy­cho­lo­gi­sche Aspek­te im Fokus

Ent­ste­hung, Vor­beu­gung und The­ra­pie der Stoff­wech­sel­er­kran­kung Dia­be­tes mel­li­tus stan­den im Mit­tel­punkt der Dia­be­tes Herbst­ta­gung 2019 im Con­gress Cen­ter Leip­zig. Rund 3.400 Teil­neh­mer folg­ten der Ein­la­dung zur Ver­an­stal­tung der Deut­schen Dia­be­tes Gesell­schaft (DDG).

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Anpas­sung ther­mo­plas­ti­scher Vor­fuß­pro­the­sen zum Aus­gleich von Umfangs- und Form­än­de­run­gen beim dia­be­ti­schen Fußstumpf

P. Jauch
Die Ver­sor­gung von Dia­be­ti­kern mit Fuß­pro­the­sen gehört zuneh­mend zum All­tag in den Ortho­pä­die-­Tech­nik-Betrie­ben. Die abneh­men­de Zahl von Majo­ram­pu­ta­tio­nen führt zu einer Ver­schie­bung im Ver­sor­gungs­all­tag – weg von Unter­schen­kel­stümp­fen, hin zu Fußstümpfen. 

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Ver­sor­gungs­kon­zept beim dia­be­ti­schen Char­cot-Fuß mit Fokus auf Typ San­ders 2–4

T. B. Bud­ny, J. Har­des, G. Gos­he­ger
Die Char­cot-Arth­ro­pa­thie ist eine cha­rak­te­ris­ti­sche Kom­pli­ka­ti­on des dia­be­ti­schen Fußes. Sie kann mit aus­ge­präg­ten Fehl­stel­lun­gen bzw. Luxa­tio­nen mit dar­aus resul­tie­ren­der Ulkus­bil­dung und einem hohen Ampu­ta­ti­ons­ri­si­ko ein­her­ge­hen, bedingt durch Super­in­fek­tio­nen. Tra­di­tio­nell wird die akti­vier­te NOAP kon­ser­va­tiv behan­delt, jedoch kön­nen mas­si­ve Insta­bi­li­tä­ten, Fehl­stel­lun­gen und rezi­di­vie­ren­de Ulzera des Fußes eine chir­ur­gi­sche The­ra­pie not­wen­dig machen, um eine Ampu­ta­ti­on zu ver­hin­dern. Das ope­ra­ti­ve Manage­ment die­ser Hoch­ri­si­ko­pa­ti­en­ten stellt hohe Anfor­de­run­gen an das inter­dis­zi­pli­nä­re Team; des­sen Zusam­men­spiel ist der ent­schei­den­de Schlüs­sel für den Lang­zeit­erfolg. In dem Bei­trag wird das Müns­teri­sche Ver­sor­gungs­kon­zept beim dia­be­ti­schen Char­cot-Fuß vorgestellt.

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Das Enti­tä­ten­kon­zept in der Ver­sor­gung von Men­schen mit dia­be­ti­schem Fuß

D. Hochle­n­ert, G. Engels, St. Mor­bach
Die Ursa­chen eines Dia­be­ti­schen-Fuß­­syn­droms (DFS) las­sen sich in Voraus­setzungen und Anläs­se unter­tei­len und über die Loka­li­sa­ti­on weitestge­hend ein­gren­zen. Für die Bil­dung der Enti­tä­ten wur­de die Ober­flä­che des Fußes in 22 Zonen ein­ge­teilt, an de­nen Ulzera wei­test­ge­hend homo­ge­ne Ursa­chen haben. Der dar­aus abgelei­tete Hand­lungs­ka­ta­log hat meh­re­re Vor­tei­le: 1. Der Schlüs­sel dazu ist die Loka­li­sa­ti­on und damit ein­fach und selbst­er­klä­rend. 2. Alle Maß­nah­men aus ver­schie­de­nen Berei­chen, sei­en es Untersuchungs­methoden oder chi­rurgische bzw. kon­ser­va­ti­ve Behand­lun­gen, Wund­be­hand­lun­gen oder Schuh­ver­sor­gun­gen, wer­den über­sicht­lich in einem Zusam­men­hang gebün­delt. 3. Die Bio­me­cha­nik, oft kom­pli­ziert und un­durchdringlich, redu­ziert sich auf die handlungsre­levanten Phä­no­me­ne an einer Über­lastungslokalisation. Damit wird der Zugang zur Aus­wahl der bestmögli­chen Ent­las­tungs­op­ti­on erleich­tert. Die Autoren hof­fen, dass damit eine nächs­te Gene­ra­ti­on von Schuhver­sorgungsstandards mög­lich wird, die kei­ne star­ren Emp­feh­lun­gen bil­den, son­dern das indi­vi­du­ell not­wen­di­ge Mini­mum an Maß­nah­men zum Ziel haben. Die nach wie vor hohen Re­aktivierungsraten von 30 bis 40 % im Jahr nach Wund­schluss und die sogar stei­gen­de Häu­fig­keit von Amputatio­nen am Fuß könn­ten durch eine indi­vi­du­el­le­re Wahl aus über­sicht­lich dar­ gestell­ten Mit­teln gebes­sert werden.

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Unter­schen­kel­or­the­sen und ihre kli­ni­sche Anwen­dung bei Pati­en­ten mit dia­be­tisch-neu­ro­pa­thi­scher Osteoarthropathie

F. Schulz

Ver­sor­gun­gen des Fußes bei dia­be­tisch-neu­ro­pa­thi­scher Osteo­ar­th­ro­pa­thie (DNOAP) sind nach wie vor eine Her­aus­for­de­rung. Sei­en es Medi­zi­ner, The­ra­peu­ten oder Ortho­pä­die-Tech­ni­ker: Die Ver­sor­gung einer DNOAP mit einem Hilfs­mit­tel – in die­sem Bei­spiel mit Unter­schen­kel­or­the­sen (US-Orthe­sen) – stellt an die jewei­li­ge Dis­zi­plin hohe Ansprü­che. Die­ser Bei­trag soll eine Hil­fe­stel­lung ins­be­son­de­re für Ortho­pä­die-Tech­ni­ker sein, um bei der Pla­nung und Her­stel­lung einer US-Orthe­se bei DNOAP auf einen Leit­fa­den zurück­grei­fen zu kön­nen, der die ver­schie­de­nen Aspek­te beleuch­tet, die berück­sich­tigt wer­den müs­sen, um eine opti­ma­le Ver­sor­gung zu gewährleisten.

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Ver­sor­gungs­pro­gramm Dia­be­ti­sches Fuß­syn­drom – Erfah­run­gen der AOK Nordost

P. Ries­ner, L. Grab­ley, S. Feldt
Das Dia­be­ti­sche Fuß­syn­drom (DFS) und die dar­aus resul­tie­ren­den Ampu­ta­tio­nen sind gra­vie­ren­de Kom­pli­ka­tio­nen des Dia­be­tes mel­li­tus. Die AOK Nord­ost ver­folgt das Ziel der Ampu­ta­ti­ons­sen­kung bei Ver­si­cher­ten mit DFS und hat in die­sem Zusam­men­hang bereits 2011 mit beson­ders zur Ver­sor­gung von DFS-Pati­en­ten qua­li­fi­zier­ten Ärz­ten einen Selek­tiv­ver­trag geschlos­sen. Der Ver­trag soll die dia­be­to­lo­gisch qua­li­fi­zier­te ambu­lan­te Ver­sor­gung der Ver­si­cher­ten mit DFS ver­bes­sern. In die­sem Bei­trag wer­den die Ent­wick­lung des Ver­sor­gungs­an­sat­zes, sei­ne Inhal­te sowie die im Rah­men einer Ver­trags­eva­lua­ti­on ana­ly­sier­te Ampu­ta­ti­ons­ent­wick­lung der teil­neh­men­den Ver­si­cher­ten im Ver­gleich zu Ver­si­cher­ten einer Kon­troll­grup­pe dargestellt.

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Höhe­re Prä­va­lenz von MRSA bei Diabetikern

M. Jäger, R.-A.Grünther
Pati­en­ten mit Dia­be­tes mel­li­tus haben eine 2,38-fach höhe­re Prä­va­lenz für eine Besie­de­lung mit mul­ti­re­sis­ten­ten Erre­gern (MRSA). In einer eige­nen Stu­die und dem Ver­gleich zu ande­ren Stu­di­en kön­nen die Autoren auf­zei­gen, dass die Annah­me, Pati­en­ten mit Dia­be­tes mel­li­tus hät­ten auf­grund eines even­tu­ell nicht immun­kom­pe­ten­ten Abwehr­sys­tems eine gestei­ger­te Bereit­schaft, an Kei­men zu erkran­ken, tat­säch­lich zutrifft.

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Hilfs­mit­tel beim Dia­be­ti­schen Fußsyndrom

A. Kol­ler, J. Kersken
Die ver­schie­de­nen Krank­heits­pha­sen beim Dia­be­ti­schen Fuß­syn­drom erfor­dern unter­schied­li­che Hilfs­mit­tel für den Pati­en­ten. Zie­le der Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung sind, eine Wund­hei­lung für das Ulcus, eine post­ope­ra­ti­ve Sta­bi­li­sie­rung oder eine Rück­bil­dung der DNOAP-Akti­vi­tät zu errei­chen. Es gibt Schnitt­men­gen zwi­schen den ver­schie­de­nen Casts und Orthe­sen, aber sie sind nicht iden­tisch hin­sicht­lich Wir­kungs­wei­se und Indi­ka­ti­on. Der Bei­trag gibt einen Über­blick über pha­sen­ge­rech­te Ver­sor­gungs­mög­lich­kei­ten und ihre jewei­li­gen Vor- und Nachteile.

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Chir­ur­gie des Dia­be­ti­schen Fuß­syn­droms – Mög­lich­kei­ten und Grenzen

H. Pralow
Das Dia­be­ti­sche Fuß­syn­drom (DFS) hat eine nicht aus­schließ­lich angio­lo­gi­sche Gene­se. In zwei Drit­tel der Fäl­le steht eine oft wenig beach­te­te Neu­ro­pa­thie im Vor­der­grund. Stö­run­gen in die­sem Funk­ti­ons­be­reich füh­ren am Fuß zu erheb­li­chen Ein­schrän­kun­gen der Gefä­ßel­as­ti­zi­tät, zu Gelenk- und Seh­nen­ri­gi­di­tät mit Fuß­form- und Fuß­druck­ver­än­de­run­gen bis hin zu Kno­chen­zer­stö­run­gen. Die Dia­be­tisch-Neu­ro­pa­thi­sche Osteo­ar­th­ro­pa­thie (DNOAP-Char­cot­fuß) ist eine Son­der­form des DFS mit kom­ple­xer Zer­stö­rung des Fuß­kno­chen­ske­letts und hat eine mul­ti­fak­to­ri­el­le, vor­wie­gend dia­be­to­ge­ne Gene­se. Die kon­ser­va­ti­ven und ope­ra­ti­ven Maß­nah­men zur Druck­min­de­rung am Fuß haben einen ent­schei­den­den Anteil an der Redu­zie­rung der hohen Major-Amputationsrate.

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