The­ra­pie eines Hal­lux val­gus nach dem Spiraldynamik-Konzept

J. Wip­pert
Der Hal­lux val­gus ist ein weit ver­brei­te­tes Sym­ptom des Fußes. Die rei­ne Betrach­tung der Fuß­me­cha­nik greift für die erfolg­rei­che The­ra­pie zu kurz. Es müs­sen eben­so pathome­cha­ni­sche Wirk­we­ge wie die feh­len­de Akti­vi­tät der Hüft-Außen­ro­ta­to­ren oder die unge­nü­gen­de Sta­bi­li­tät des Beckens in der Stand­bein­pha­se bei der Befun­dung beach­tet wer­den. Dar­aus las­sen sich die the­ra­peu­ti­schen Zie­le defi­nie­ren, die nach dem Spiraldynamik®-Konzept über die Lern­schrit­te Wahr­neh­mung, Mobi­li­sa­ti­on, Kräf­ti­gung und Inte­gra­ti­on in den All­tag erreicht wer­den. Nur die kon­se­quen­te Ver­än­de­rung des pathome­cha­ni­schen Bewe­gungs­ab­laufs im indi­vi­du­el­len All­tag wird zu einer nach­hal­ti­gen Ver­bes­se­rung der Sym­pto­ma­tik bzw. zu einer struk­tu­rel­len Gene­sung führen.

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Bio­me­cha­ni­sche Opti­mie­rung von Schu­hen unter Berück­sich­ti­gung der Fer­sen­pols­ter- und Achillessehnenbelastung

M. Kar­deh, G. Silber
Ein Haupt­kri­te­ri­um für die Ent­wick­lung von Gesund­heits- und Sport­schu­hen stellt immer noch die sta­ti­sche bzw. dyna­mi­sche Gang­ana­ly­se gege­be­nen­falls in Kom­bi­na­ti­on mit Druck­sen­sor-Ein­le­ge­mat­ten dar. Die­se Ver­fah­ren beschrän­ken sich neben kine­ma­ti­schen Aus­sa­gen auf Mes­sun­gen von Kon­takt­kräf­ten zwi­schen Schuh und Fuß­soh­le bzw. Fuß und Unter­grund, kön­nen aber nicht die inner­halb der Weich­ge­we­be­re­gio­nen des mensch­li­chen Bewe­gungs­ap­pa­ra­tes (wie etwa im Fer­sen­pols­ter und in der Achil­les­seh­ne) tat­säch­lich auf­tre­ten­den Druck‑, Zug- und Scher­span­nun­gen ange­ben. Dar­über hin­aus wird ein hoher expe­ri­men­tel­ler Auf­wand zur Bestim­mung der mecha­ni­schen Eigen­schaf­ten von Soh­len­ma­te­ria­li­en betrie­ben, wobei der Nutzer/Patient aber gar nicht oder nur unzu­rei­chend ein­be­zo­gen wird. Im Fol­gen­den wird auf Basis vir­tu­el­ler Mensch­mo­del­le mit in vivo-Eigen­schaf­ten ein neu­er Weg auf­ge­zeigt, bei dem das bereits mehr­fach (Sil­ber G. Eine neue Metho­de in der prä­ven­ti­ven Bio­me­cha­nik –Bio­me­cha­ni­sche Form­op­ti­mie­rung von Lie­ge- und Sitz­ober­flä­chen mit Mensch­mo­del­len, Ortho­pä­die Tech­nik, 2013; 64 (3): 48–53; Sil­ber G, Then C. Pre­ven­ti­ve Bio­me­cha­nics –Opti­mi­zing Sup­port Sys­tems for the Human Body in the Lying and Sit­ting Posi­ti­on (Lehr­buch), Sprin­ger, 2013) vor­ge­stell­te neue BOSS-Ver­fah­ren (Body Opti­miza­ti­on & Simu­la­ti­on Sys­tem) zur bio­me­cha­ni­schen Opti­mie­rung von Gesund­heits­schu­hen zum Ein­satz kommt.

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Bio­ni­sche Rekon­struk­ti­on der obe­ren Extremität

O. C. Aszmann
Die Bewe­gung myo­elek­tri­scher Arm­pro­the­sen erfolgt bis dato über zwei trans­ku­ta­ne Elek­tro­den, die über zwei getrennt inner­vier­te Mus­kel­grup­pen ange­steu­ert wer­den. Die ver­schie­de­nen Steue­rungs­ebe­nen wer­den durch Cokon­trak­tio­nen die­ser Mus­keln ange­wählt und in der jewei­li­gen Ebe­ne mit den­sel­ben Mus­keln bedient. Ein har­mo­ni­scher, dem natür­li­chen Bewe­gungs­mus­ter ent­spre­chen­der Bewe­gungs­ab­lauf ist mit die­sem Mecha­nis­mus nicht mög­lich. Eine wesent­li­che Ver­bes­se­rung wäre eine Ansteue­rung der ein­zel­nen Bewe­gungs­ebe­nen mit Signa­len, die neu­ro­nal mit dem natür­li­chen Bewe­gungs­ab­lauf über­ein­stim­men. Tech­nisch sind Pro­the­sen mit sechs Steue­rungs­ebe­nen seit Kur­zem rea­li­siert. Ziel ist es, ein­zel­ne Stamm­ner­ven wie den Ner­vus mus­cu­lo­cu­ta­neus, Ner­vus radia­lis, Ner­vus axil­la­ris, Ner­vus media­nus und Ner­vus ulnaris aus dem pro­xi­ma­len Arm­ner­ven­ge­flecht her­aus­zu­lö­sen und an ver­blie­be­ne Ner­ven­äs­te von stamm­na­hen Mus­keln zu trans­fe­rie­ren. Als Ziel­mus­keln wür­den sich alle Mus­keln der Rota­to­ren­man­schet­te und Pec­to­ra­lis major/minor anbie­ten. Die­se Mus­keln wür­den schließ­lich ent­spre­chend der Akti­vi­tät der Spen­der­ner­ven kon­tra­hie­ren und über trans­ku­ta­ne Elek­tro­den die Pro­the­se füh­ren. In die­sem Arti­kel wird das Kon­zept der „bio­ni­schen Rekon­struk­ti­on“ erläu­tert und die sich dar­aus erge­ben­den Mög­lich­kei­ten bei der Behand­lung von schwe­ren Extre­mi­tä­ten­ver­let­zun­gen dargestellt.

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Behand­lungs­kon­zep­te aus Sicht der Ortho­pä­die-Tech­nik bei infan­ti­ler Cere­bral­pa­re­se (ICP)

S. Senst
Die ICP stellt einen Sam­mel­be­griff von Sym­pto­men dar, die sich auf­grund eines früh­kind­li­chen Hirn­scha­dens erge­ben haben und zu Stö­run­gen des neu­ro­mus­ku­lä­ren Sys­tems füh­ren. Hier­aus resul­tie­ren phy­si­sche und psy­chi­sche Ent­wick­lungs­stö­run­gen, die die Hal­tung und moto­ri­schen Fähig­kei­ten der Kin­der ganz erheb­lich beein­flus­sen. Sie kön­nen sowohl das Grei­fen und Abstüt­zen als auch das Ste­hen und Gehen erschwe­ren oder auch ver­hin­dern. Ohne adäqua­te The­ra­pie zei­gen die Sym­pto­me einer Cere­bral­pa­re­se eine star­ke Pro­gre­di­enz. Für die tech­ni­sche Ortho­pä­die erge­ben sich daher drei Haupt­zie­le: Funktionsverbesserung/Mobilitätserhöhung, Ver­mei­dung von Schmer­zen und Ver­bes­se­rung des Handlings.

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Ortho­pä­die­tech­ni­sche Ver­sor­gung von Pati­en­ten mit Spi­na bifida

U. Her­de
Die ortho­pä­die­tech­ni­sche Ver­sor­gung und the­ra­peu­ti­sche Beglei­tung von Kin­dern mit Spi­na bifi­da ist durch die Ver­sor­gungs­leit­li­ni­en nach Prof. Dr. Adria­no Fer­ra­ri seit über 30 Jah­ren euro­pa­weit eta­bliert. Hier­bei kommt der prä­ven­ti­ven orthe­ti­schen Ver­sor­gung und der the­ra­peu­ti­schen Gang­schu­lung beson­de­re Bedeu­tung zu. Das früh­zei­ti­ge Erken­nen und Defi­nie­ren des Läh­mungs­ni­veaus ist dabei genau­so wich­tig wie das the­ra­peu­ti­sche Ein­be­zie­hen der Hilfs­mit­tel in die Behand­lung und deren Gebrauch. Über die enge Zusam­men­ar­beit des inter­dis­zi­pli­nä­ren Ver­sor­gungs­teams kann die Geh­fä­hig­keit der Kin­der auf die­se Wei­se häu­fig weit über die Puber­tät hin­aus erhal­ten wer­den, was ein hohes Maß an Lebens­qua­li­tät und Lebens­freu­de für die­se Kin­der bedeutet.

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Brain-Com­pu­ter Inter­faces als assis­tie­ren­de Tech­no­lo­gie und in der Reha­bi­li­ta­ti­on nach Schlaganfall

A. Krei­lin­ger, H. Hie­bel, P. Ofner, M. Rohm, R. Rupp, G. R. Müller-Putz
Brain-Com­pu­ter Inter­faces (BCIs) fin­den mitt­ler­wei­le den Weg aus der For­schung in Appli­ka­tio­nen unter All­tags­be­din­gun­gen. Nicht nur bei assis­tie­ren­den Tech­no­lo­gien fin­den BCIs Ver­wen­dung, auch in der funk­tio­nel­len Schlag­an­fall­re­ha­bi­li­ta­ti­on. Aktu­el­le Ent­wick­lungs­ar­bei­ten fokus­sie­ren indi­vi­dua­li­sier­te BCIs für Anwen­der sowie das Erfor­schen von Grund­la­gen über die Neu­ro­plas­ti­zi­tät des Gehirns. Die­ser Arti­kel gibt eine Über­sicht über aktu­el­le Ent­wick­lun­gen anhand von Stu­di­en und Einzelfallbeobachtungen.

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Ver­wen­dung der Elek­tro­m­yo­gra­phie in der funk­tio­nel­len Elektrostimulation

Th. Schau­er, Ch. Klauer
Die Funk­tio­nel­le Elek­tro­sti­mu­la­ti­on (FES) stellt ein eta­blier­tes The­ra­pie­ver­fah­ren in der neu­ro­lo­gi­schen Reha­bi­li­ta­ti­on dar. Die­ser Bei­trag beschäf­tigt sich mit der Erfas­sung und Aus­wer­tung des Elek­tro­m­yo­gramms am sti­mu­lier­ten Mus­kel zwi­schen den Sti­mu­la­ti­ons­im­pul­sen für fol­gen­de Ziel­stel­lun­gen: 1.) Anpas­sung des Unter­stüt­zungs­gra­des an die detek­tier­te will­kür­li­che Rest­mus­kel­ak­ti­vi­tät, 2.) Ver­bes­se­rung der Regu­lie­rung des Sti­mu­la­ti­ons­ef­fekts (Rege­lung des Betrags der durch FES rekru­tier­ten moto­ri­schen Ein­hei­ten λ) und 3.) Beob­ach­tung natür­li­cher Muskelaktivitäten/ der Motor­ko­or­di­na­ti­on wäh­rend der FES.

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Schaft­de­signs in der TR-Prothetik

H.-M. Holz­fuß
Noch immer wer­den Ver­sor­gun­gen der obe­ren Extre­mi­tät mit har­ten, unfle­xi­blen Schäf­ten durch­ge­führt. Doch der Ein­satz von Sili­kon in der Arm­pro­the­tik eröff­net dem Pro­the­sen­trä­ger ganz neue Mög­lich­kei­ten und Frei­heits­gra­de. Der nach­fol­gen­de Bericht zeigt, wie sinn­voll die Ver­wen­dung moder­ner Mate­ria­li­en für den Trä­ger von Arm­pro­the­sen ist und dass der Sili­kon­schaft in der Arm­pro­the­tik heu­te als Stan­dard anzu­se­hen ist. Dabei soll­te für jeden Anwen­der eine indi­vi­du­el­le Schaft­ge­stal­tung, je nach Anfor­de­run­gen und Wün­schen, gefer­tigt wer­den. Ist eine Sili­kon­fer­ti­gung in der eige­nen ortho­pä­di­schen Werk­statt nicht umsetz­bar, kann sie mit­hil­fe eines Part­ners rea­li­siert wer­den. Den­noch gibt es Indi­ka­tio­nen, die den Ein­satz von Sili­kon-Stan­dard­schäf­ten aus­schlie­ßen. Die­se Aus­nah­me­fäl­le gilt es, mit dem Anwen­der genau zu bespre­chen und ein­zeln zu bewerten.

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Ein Lang­zeit­be­richt über drei pro­the­ti­sche Kinderversorgungen

M. Hofer
Die pro­fes­sio­nel­le pro­the­ti­sche Ver­sor­gung von Kin­dern und Jugend­li­chen stellt die Fach­leu­te vor Ort vor gro­ße Her­aus­for­de­run­gen. Der kind­li­che Bewe­gungs­drang belas­tet die zur Ver­fü­gung ste­hen­den Mate­ria­li­en und Kon­struk­tio­nen bis aufs Äußers­te, so dass oft das Mate­ri­al nicht Stand hal­ten kann. Es müs­sen also neue Lösun­gen gefun­den wer­den, wie der Bericht von Micha­el Hofer, Team­lei­ter Pro­the­tik der Bal­grist Tec AG, zeigt: Die Ver­sor­gung von drei Kin­dern und Jugend­li­chen, die in die Mobi­li­täts­klas­se vier ein­zu­stu­fen sind, for­der­te die Tech­ni­ker des Ver­sor­gungs­teams her­aus. Hin­zu kommt, dass die sehr begrenz­te Pass­teil­aus­wahl in der Kin­der­pro­the­tik ein gro­ßes Pro­blem dar­stellt, da hoch­funk­tio­nel­le Kom­po­nen­ten schwer zu beschaf­fen sind. Erschwert wird die Ver­sor­gung auch durch Begleit­erschei­nun­gen wie Haut­ir­ri­ta­tio­nen, Ekzem­bil­dung und Weich­teil­über­hän­ge. Sol­che erschwer­ten Rah­men­be­din­gun­gen erfor­dern mit­un­ter auch unkon­ven­tio­nel­le Lösungen.

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Inter­dis­zi­pli­nä­re, ambu­lan­te Ver­sor­gung einer Lipo­lymph­ödem-Pati­en­tin – Ein Fallbeispiel

C. Weid­ner
Am Bei­spiel einer Pati­en­tin wird exem­pla­risch die ambu­lan­te Ver­sor­gung einer Lipo­lymph­ödem-Pati­en­tin dar­ge­stellt. Auf­bau und Ablauf der lym­pho­lo­gi­schen Behand­lung sowie die inter­dis­zi­pli­nä­re Orga­ni­sa­ti­on wer­den auf­ge­zeigt. Nach genau­er Dia­gnos­tik erfol­gen die Anmel­dung zur The­ra­pie, die The­ra­pie­pla­nung, die Infor­ma­ti­ons­sit­zung mit ihren ver­schie­de­nen Schwer­punk­ten, die Inten­siv­pha­se und die Koor­di­na­ti­on im Netzwerk.

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