Gesund­heits­mi­nis­ter: Ver­sor­gungs­si­cher­heit ist gefährdet

Zu den Auswirkungen der EU-Medizinprodukte-Verordnung (Medical Device Regulation) haben die Minister:innen und Senator:innen bei der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) Stellung bezogen und Forderungen an das Bundesgesundheitsministerium gestellt.

Die Gesundheitsminister:innen plä­die­ren für eine stär­ke­re Unter­stüt­zung für klei­ne und mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men (KMU), ins­be­son­de­re für jene, die lebens­wich­ti­ge Medi­zin­pro­duk­te her­stel­len und durch deren Ver­lust man­gels Alter­na­ti­ven Ver­sor­gungs­lü­cken bevor­ste­hen oder bereits ein­ge­tre­ten sind. Zudem for­dert die GMK, dass sich das Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­um auf euro­päi­scher Ebe­ne für spe­zi­el­le Rege­lun­gen für Nischen­pro­duk­te und bewähr­te Bestands­pro­duk­te ein­setzt. Beschlüs­se, die der Indus­trie­ver­band Spec­ta­ris begrüßt. „Es ist abso­lut rich­tig, hier anzu­set­zen. Ziel muss es sein, den erheb­li­chen Mehr­auf­wand bei den Kon­for­mi­täts­be­wer­tungs­ver­fah­ren für die­se Medi­zin­pro­duk­te zu ver­rin­gern“, betont Vor­sit­zen­der Dr. Mar­tin Leon­hard. Der Ver­band sieht durch die MDR sowohl die Inno­va­ti­ons­fä­hig­keit gefähr­det als auch die Ver­sor­gungs­si­cher­heit mit lang­jäh­rig auf dem Markt bewähr­ten Medi­zin­pro­duk­ten. Beson­ders pro­ble­ma­tisch gestal­te sich die Umset­zung, wenn zu den Bestands­pro­duk­ten zu weni­ge aktu­el­le kli­ni­sche Daten vor­lie­gen. „Es kann nicht die Lösung sein, dass in Fol­ge der hohen Kos­ten durch z. B.­ zusätz­li­che kli­ni­sche Prü­fun­gen für bewähr­te Pro­duk­te die Unter­neh­men ihre Pro­dukt­port­fo­li­os redu­zie­ren und Inno­va­ti­ons­vor­ha­ben ein­stel­len müs­sen“, sagt Leon­hard. „Durch den Weg­fall ein­zel­ner Medi­zin­pro­duk­te für bestimm­te Behand­lungs­me­tho­den, für Pati­en­ten mit sel­te­nen Erkran­kun­gen oder für spe­zi­el­le Anwen­dun­gen in der Kin­der­heil­kun­de ent­steht sonst ein Ver­sor­gungs­eng­pass. Die Leid­tra­gen­den sind immer die Patienten.“

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Um Lösun­gen „zur Abwen­dung wei­te­rer Pro­dukt­port­fo­lio­be­rei­ni­gun­gen, Geschäfts­auf­ga­ben und Ver­sor­gungs­eng­päs­se für Medi­zin­pro­duk­te“ hat­te im Vor­feld auch die Wirt­schafts­mi­nis­ter­kon­fe­renz gebe­ten. Eine For­de­rung, die der Bun­des­ver­band Medi­zin­tech­no­lo­gie (BVMed) befür­wor­tet. „Wir müs­sen unse­re Med­Tech-KMU, die 93 Pro­zent unse­rer Bran­che aus­ma­chen und Trei­ber des medi­zi­ni­schen Fort­schritts sind, bes­ser bei der Bewäl­ti­gung der büro­kra­ti­schen Her­aus­for­de­run­gen durch die MDR unter­stüt­zen“, so Geschäfts­füh­rer Dr. Marc-Pierre Möll.

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